Vermutlich kennst du Brückentage (auch Fenstertage oder Zwickeltage genannt). Also Tage zwischen einem Feiertag und einem Wochenende.
Die Tage, die einerseits für Begeisterung sorgen (soooo viele freie Tage und soooo wenige Urlaubstage gehen dabei drauf) und andererseits für Unmut im Büro sorgen, weil ALLE an den Brückentagen frei haben wollen.
Und im Hamsterrad geht so etwas natürlich nicht so einfach.
Aber keine Angst, wir diskutieren jetzt nicht über Strategien, wie du besonders viele freie Tage herausschindest. Ich möchte nicht das Leiden kurzfristig lindern, sondern es geht um eine dauerhafte Heilung.
Also reden wir nicht über Brückentage, sondern über Brückenjobs.
„What the heck ist ein Brückenjob?“
Ganz einfach. Er überbrückt die Zeit zwischen Hamsterrad-Wahnsinn und Lifestyle Business-Freiheit.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit deiner Leidenschaft ein erfolgreiches Business aufzubauen. Etwas, worauf du stolz sein kannst und das nicht unbedingt etwas mit dem klassischen „Selbstständig-sein“ zu tun hat.
Kündigen ohne neuen Job – Möglichkeit 1:
Du hast finanzielle Rücklagen. Bedeutet, du hast dir ausgerechnet, wie lange du mit deinem Ersparten und einem vielleicht etwas reduzierten Lebensstandard über die Runden kommst. In dieser Zeit kannst du dein eigenes Business aufbauen.
Nachteil: Kann nicht jeder…
Möglichkeit 2 – Du bist mutig…
… und sagst: „Fuck it“. Ich kündige und stürze mich Hals über Kopf in meine Leidenschaft. Ich bin davon überzeugt, dass ich damit in kürzester Zeit erfolgreich bin und Kohle verdiene.
Nachteile: Risiko!

Möglichkeit 3 – Langsam, aber sicher.
Schritt-für-Schritt-Ausstieg. Du hast in deinem aktuellen Job einen Arbeitgeber, der es dir erlaubt, nebenberuflich etwas aufzubauen.
Nachteil: Dein Fokus wird auf deinem Hamsterrad-Job bleiben.
Möglichkeit 4 – der Brückenjob:
Du suchst dir einen Job, der nur eine einzige Aufgabe übernimmt: nämlich eine bestimmte Zeit die Kohle zu bringen, die du brauchst, bis dein Business läuft.
Du denkst dir jetzt sicher: „Hä? Was ist der Unterschied zwischen 3 und 4? Beides nebenbei. Da ist mir mein Hamsterradjob bei Weitem lieber als dieses Brücken-Dings.“
Sehe ich anders.
Ich habe viele Jobs in meinem Leben gemacht. Sie hatten zwar keine Brückenjob-Funktion, hätten aber gut als solche herhalten können. Ich war z. B. Barkeeper, Opernkritiker, DJ, Meinungsumfrager und Punschverkäufer.
Stelle dir die Frage: „Was kann ich alles tun, um Geld zu verdienen und die Zeit zu überbrücken, bis ich mir sicher genug bin?“
Sei nicht wählerisch. Ein Brückenjob kann auch ruhig sozial weniger anerkannt sein. Vielleicht ist er dir sogar peinlich. Aber das ist egal. Denn er dient nur einem Zweck: dem Ausstieg aus dem Hamsterrad und dem Weg zum erfolgreichen Business mit deiner Leidenschaft.

Meiner Ansicht nach hat so ein Brückenjob also erhebliche Vorteile:
Du bist nicht emotional dabei.
Meine Hamsterradjobs waren allesamt so gestrickt, dass ich sie stets mit nach Hause genommen habe. Freitagabend und Samstag brodelte es noch in mir und Sonntag nachmittag begann bereits das Kopfzerbrechen. Ein Hamsterradjob ist Teil deines Lebens. Ein Brückenjob ist eine Frage der Zeit. Das bringt dich dazu, über das, was im Brückenjob passiert, weniger bis gar nicht zu denken.
Du konzentrierst dich auf das Wesentliche.
Während du also Dienst nach Vorschrift in deinen Brückenjobs machst und bereits für dich weißt, wann du dich wieder verabschiedest, kannst du deinen gesamten Fokus auf DEIN Projekt richten. Nicht nur dann, wenn du nicht arbeitest. Auch währenddessen. Idealerweise ist es sogar möglich, während des Brückenjobs an deinen Sachen zu arbeiten.
Du kannst ruhig schlafen.
Der Brückenjob fordert dich zwar nicht, aber er bezahlt die Miete. Und den Rest, den du brauchst. Und das für eine Zeit lang.
Spannende Menschen & potenzielle Kunden.
Es könnte sein, dass deine Kollegen in den Brückenjobs den gleichen Plan haben wie du. Also das auch nur als Überbrückung sehen. Somit wäre es gleich eine gute Möglichkeit, um eines der wichtigsten Dinge für dein kommendes Lifestyle Business zu üben: nämlich Kontakte zu knüpfen und netzzuwerken.
Zerbrich dir nicht den Kopf, wenn du jetzt nicht sofort weißt, welche Brückenjobs für dich infrage kommen. Vielleicht hat allein der Gedanke daran dir es schon ermöglicht, deinen jetzigen Hamsterradjob als Brückenjob zu sehen. Dann wäre es Zeit, den ersten Schritt zu machen und eine Strategie zum Ausstieg zu entwickeln.
25 Antworten
Super Idee. Ich habe das vor 6 Jahren genauso gemacht und nachdem ich meine Kündigung geschrieben hatte, dauerte es noch 5 Wochen und ich war selbstständig mit damals noch Existenzgründungszuschuss.
Nun bin ich eh ein großer Fan von schriftlichem Selbstcoaching.
Greetings aus dem HO,
Christoph
etwas zu papier bringen ändert vieles. mich fasziniert es immer wieder aufs neue!
Lass es dir gut gehen!
m
Ja, so kann es gehen. Und so soll es auch sein. Der Weg aus dem Hamsterrad war auch für mich DER WEG. Und ich bin jeden Tag erneut froh, ihn zu zu gehen…
Hi Markus,
Klasse Idee. Wirklich schade, dass es diesen Blog nicht schon vor Jahren gab. Meine Kündigung hatte ich über viele Jahre in mir, aber nie symbolisch auf Papier. Aber Ziele, die man schriftlich formuliert – und Deine Idee läßt sich auch so interpretieren – setzt man eher um als nur gedachte. Inzwischen habe ich meinen eigenen Weg aus dem Hamsterrad genommen und bin in der kreativen Zwischenphase auf dem Weg zum Lifestyle-Business. Und finde Deine Anregungen ausgesprochen motivierend.
Schöne Grüße
Doris
liebe doris
freut mich, dass du auf den weg bist und ich dich ein wenig unterstützen kann!
lg m
Hallo Markus,
auf die frage:
Wann habe ich mich das letzte Mal auf etwas im Job gefreut?
Gibt es die folgenden Antworten:
-Rauchpause
-Pause
-Mittag, Mahlzeit!
-Feierabend
-Hurra, Wochenende!
-Urlaub
Wirklich was ändern? Ja, das geht. Es geht auch langsam, was fürs stabile Wachstum besser ist als von 0 auf 100 in 2sekunden. So, es ist auch immer das gleiche- Du bringst hier viel mit rein. Was, warum, wieso und vor allem wie. Vielleicht habe ich das irgendwo in Deinem Blog überlesen, aber einen wirklich richtig guten Tipp:
Nutze die Macht der Gewohnheit zu Deinem Vorteil!
Schritt für Schritt. Immer eins nach dem anderen. Und immer erst eine neue Gewohnheit sich setzen lassen, damit man die nächste in Angriff nimmt.
So kann man sein Leben Stück für Stück umkrempeln. Das Handwerkszeug, was wie funktioniert und wo man ansetzen muß bekommt z.B. bei Dir.
Mach den Feind zum Freund und gewinne.
Den manchmal, da lässt die begesiterung nach, da kriegt man einen gehörigen Dämpfer verpasst. Du weißt ja, wer dann parat steht. Genau, das Hamsterrad!
Da die Gewohnheit aber sehr viel mächtiger ist, macht man aus Gewohnheit, die man sich antrainiert hat, weiter. Und auf einmal läuft es wieder, und der erste Gedanke der dann kommt: „Mag gar nicht dran denken wie das gewesen wäre, wieder ins Hamsterrad zu krabbeln….“
vg, andy
hi andy
deine aufzählung worüber man sich freut ist großartig. danke für die ergänzung!
Lass es dir gut gehen!
m
hey andy!
nutze die macht der gewohnheit – das gefällt mir und ist ein super tipp! danke!
hey markus!
das finde ich eine sehr nette übung, überlege gerade ob ich das ummodeln kann für meine praxis … motto: heute verlasse ich dich. 🙂
liegrü sabine
Hallo Markus und vielen Dank für deinen Artikel. Ich verlasse gerade das Hamsterrad, und bin noch in der Orientierungsphase. Ein Kndigunsschreiben hatte ich längere Zeit ausgedruckt in meiner Schublade liegen, stand häufiger kurz davor es herauszuholen und abzugeben. Dann ging es plötzlich ganz schnell, und ich habe die Entscheidung bis heute nicht bereut.
Hallo Markus,
solch ein Kündigungsschreiben als eine Art „Count-down-Dokument“ zu schreiben finde ich eine tolle Idee!
Das passt gut zu der Tatsache bei mir, das das schriftliche fixieren von Zielen sehr stark hilft die interne Einstellung genau auf dieses Ziel viel besser auszurichten und so letztenendes auch ins Handeln zu kommen. Da ich selber mittlerweile aus dem Hamsterrad ausgetreten bin benötige ich diesen Tipp derzeit zwar weniger persönlich werde ihn als Idee aber weiterreichen…
Gruß… Jörg
Hallo Markus,
super geschrieben! Ich hab entgegen meiner jahrelangen Gewohnheit diesmal nicht ewig hin- und herüberlegt, ob ich den Job wechseln/kündigen soll, sondern habe es einfach gemacht. Jetzt befinde ich mich auch in der „kreativen Zwischenphase“, wie von Doris so schön beschrieben. Will heißen, ich konzentriere mich ganz auf mein Studium zum Psychologischen Berater. Endlich habe ich wieder die Energie und die Ideen sprudeln nur so. Es war die beste Entscheidung, die ich seit langem getroffen habe.
Wenn es so, wie es bisher war, nicht funktioniert, muss man es einfach diesmal anders machen.
Motivierte Grüße
Sybille
hi sybille
klingt gut… alles gute – wenn du fragen hast, dann einfach schreiben!
lg m
Halo Markus,
…ach Du scheisse. Ich habe so lange darauf hin gearbeitet da zu sein wo ich jetzt bin, auch wenn ich fühle dass das nicht alles ist…. alles sein kann. Ich habe erfahren dass ich nicht erfolgreich im Verkauf bin, wenn ich eine Provisionsregel habe. Wenn ich keine habe kann ich super verkaufen. Wenn ich will. Ich will mich aber nicht anbiedern müssen um Geld zu verdienen. Daher habe ich Angst vor der Selbstständigkeit. Und ich habe keinen Plan was ich mit meinen Ressourcen anfangen soll außer sie im Hamsterrad einzusetzen, mit dem Sekundärgewinn der Sicherheit und Anerkennung. (komme gerade aus Much…. Du weißt was das heißt… 😉 ) Gruß, Andrea
hi andreas
du musst dich nicht anbiedern, wenn du image und expertenstatus in einem bereich aufbaust, wissen die menschen, dass du gut bist in dem was du tust. der nächste schritt, also geld verdienen, kommt dann nahezu von allein
lg m
Hi Markus,
Ein echt cooles Blog betreibst du hier. Das thema mag ich persönlich auch sehr. Überlege auch schon seit einiger Zeit mich selbstständig zu machen, obwohl noch Student bin und noch gar nicht im Hamsterrad drin stecke.
Aber nach dem Buch „Rich Dad Poor Dad“ weiß ich, dass ich nicht im „Rat Race“ stecken will.
Lass es dir gut gehen 😉
hi walter
danke, werde mal bei deinen schreibtipps ein wenig schmökern..
lg m
Tja, was soll ich dazu noch sagen…
Tja, was soll ich dazu noch sagen…
Durch ein Missverständnis „darf“ ich jetzt nur noch bis ca. Mai arbeiten. Ich finde es großartig! Bis dahin baue ich mein eigenes Unternehmen auf. Also „muss“ ich jetzt ranklotzen damit meine Vorbereitungen nicht umsonst waren. Und das tue ich auch.
Der bequemere Weg wäre: Meine Daten einem Personalvermittlungsbüro zu senden und morgen einen neuen Job haben (einfach weil ich in der wirtschaftlichen Arbeitswelt ein All-inklusive-Buchhalter bin der sehr gefragt ist, weil total selten).
Das werde ich aber tunlichst vermeiden. Sollte mein Unternehmen wider erwartend nicht fruchten, kann ich immer noch in einen Abhängigkeitsjob zurückkehren.
Folge deinem Herzen!
das war der legendäre Spot den Bernd für die Einführung des 145er geschrieben hat. Ich liebe ihn genauso wie du, den Text, den Sprecher … und die Tatsache dass du heute das tust (und das ganz außergewöhnlich gut!) und nicht Münze Kontakter geworden bist 🙂
und das obwohl ich ja so ein schlechter kontakt-assistent war. bin dir heute noch dankbar, dass du mir den job so unattraktiv gemacht hast 😉
lg m
Vielen Dank für die tollen Tipp! Den habe ich gebraucht!
Ich überlege schon seit Monaten (wenn nicht schon seit über einem Jahr) mich selbständig zu machen, traute mich aber noch nicht zu kündigen, da ich nur eine vage Idee davon habe was ich machen will und mir meist die Zeit fehlt es wirklich mal anzugehen (oder ich mir sie einfach nicht nehme).
Werde aber deinen Ratschlag befolgen und mein Kundigungsschreiben verfassen und bis zum festgesetzen Datum an meinen Ideen feilen.
lG,
Almina
Lieber Markus,
ich bin heute über google auf deine Website gestoßen und darüber überglücklich!!!
Gestern dachte ich noch, ob ich einen Termin bei einem Psychiater vereinbaren soll, weil ich meinen Job so zum Kotzen finde, dass ich es kaum noch ertrage. Heute weiß ich, dass ich nicht unnormal oder krank bin und vor allem nicht alleine!
Ich hatte in meinem vorherigen Job jahrelang das Kündigungsschreiben als Word auf dem Desktop liegen und habe jeden Monat das Datum nach hinten verschoben. Bis ich dann quasi den gleichen Job in einer anderen Firma gefunden habe und deshalb die Kündigung zum Einsatz gekommen ist. Jetzt steck ich wieder in der gleichen 9to5 Sch*** fest.
Am liebsten würde ich noch heute kündigen. Die Frage, die aber wahrscheinlich viele beschäftigt ist: „Von was soll ich leben bis das eigene Business läuft?“ Soll ich bis dahin zum Arbeitsamt betteln gehen, die mich dann zu Initiativbewerbungen und in die Jobvermittlung zwingen?
Wie liese sich so ein Übergang gestallten, wenn man am liebsten über Nacht etwas neues anfangen möchte?
Vielen Dank an der Stelle noch mal für deinen tollen Blog!
Liebe Grüße,
Tanja
Hallo Markus!
Großes Dankeschön für den Beitrag. Nachdem mein Chef nicht mehr zufrieden mit mir ist und ich auch nicht mehr mit ihm, bin ich auf der Suche nach einem neuen Job. Dabei habe ich generkt, wie lustlos und unmotiviert ich teilweise bin, wenn ich die Stellenanzeigen für den Job durchlese, den ich gerade mache. Das endgültige Wachrütteln erfolgte aber just letzte Woche, als mir zwei neue – wenn auch kleine – Möglichkeiten eröffnet wurden, die auf lange Sicht aber echt erfolgreich sein können. Ich suche jetzt nicht mehr nach dem gleichen Bürojob – von einem Hamsterrad ins nächste ist auch kontraproduktiv. Ich geb bei meinen Bewerbungen jetzt als Quereinsteigerin Gas und will endlich einen Job, der mir richtig gefällt!
Das Kündigungsschreiben habe ich heute fertig gemacht und ausgedruckt. Bis Ende nächsten Monats liegt es beim Chef auf dem Tisch.
Gratulation Vera! Freu dich auf deinen Weg aus dem Hamsterrad!
Lass es dir gut gehen!
M